Leo Eylar


Uraufführung
30. Mai 2003
Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe - Spiegelsaal
ensemble acht


„Klee Pictures“
von Leo Eylar

Auftragswerk des Vereins kammermusik heute e.V.

In meinen Kompositionen habe ich mich oft von bildenen Künsten inspirieren lassen. Paul Klee ist einer meiner Lieblingsmaler. Seine Werke lassen von Natur aus große musikalische Möglichkeiten zu. Die Komposition "Klee Pictures" soll aus drei Sätzen bestehen: "Walpurgisnacht", "Kleiner Spaßmacher" und die "Zwitschermaschine".
"Walpurgisnacht" ist unheimlich und mysteriös. Der "kleine Spaßmacher" wäre ein scherzo-artiger Satz, leicht mit viel abwechslungsreicher Spielerei der verschiedenen Instrumente. Die "Zwitschermaschine" wäre eine Art Fantasie, unschuldig und naiv beginnend, immer finsterer werdend und schließlich in einem wütenden, wilden Finale kulminierend.

aus: impulse Nr. 5, März 2003

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Vita – Leo Eylar

Leo Eylar wurde 1958 in Los Angeles geboren. In einer musikalischen Familie aufgewachsen, erhielt er im Alter von neun Jahren Violinunterricht. Sein Studium an der University of Southern California schloss er mit dem Bachelor of Music Degree summa cum laude ab. Er studierte Violine bei Glenn Dicterow (Konzertmeister New York Philharmonic) und Samuel Magad (Konzertmeister Chicago Symphony). Ab 1980 schloss sich Eylar dem Seattle Symphony Orchestra an, bevor er 1982 ein Stipendium der Internationalen Rotary Foundation erhielt, um in Wien ein Dirigierstudium aufzunehmen. Nach dem Studium bei Otmar Sultner kehrte er in die USA zurück und beendete seine Ausbildung am San Fransisco Conservatory of Music im Fach Dirigieren mit dem Master's Degree. Von 1984-1989 war er stellvertretender Konzertmeister im San Jose Symphony Orchestra. Inzwischen unterrichtet Eylar an der California State University Sacramento. Seit 1990 ist er außerdem Dirigent und Music Director des California Youth Symphony Orchestra. Unter seiner Leitung entwickelte sich dieses Orchester zu einem der besten Jugendorchester der Welt. Es gewann diverse Preise, u.a. 1994 den 1. Preis beim Internationalen Jugendmusikfestival in Wien. Gastdirigate führten Eylar inzwischen auch nach Europa, Asien und Australien.

Als Komponist macht Eylar zunehmend auf sich aufmerksam, seine Kompositionen wurden bisher in den USA (z.B. Carnegie Hall), England, Holland, Deutschland und Österreich aufgeführt. Sein Oevre umfasst Orchester- und Kammermusikwerke.

Kompositionen von Leo Eylar (Auswahl):

Rhapsody for Clarinet and Orchestra (1989)
The Temptation of St. Anthony for solo horn and string orchestra (1993)
Dance Suite for trumpet and string orchestra (1994)
Variations on a Troubadour Theme for string orchestra (1994)
Rhapsody for Orchestra (1995)
Orpheus Legend for Violin and Orchestra (1997)
Concerto for Harp and String Orchestra (1998)
Three Sketches for bass, violin and piano (1981/82)
Duo for Two Violins (1982)
Variations Concertantes for guitar, violin and cello (1989)
String Quartet No. 1 (1990)

www.leoeylar.com

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Interview mit Leo Eylar
„Ihr in der alten Welt – Ihr habt es besser !“

Leo Eylar antwortet auf Fragen von Stefan Schäfer.

Stefan Schäfer: Sie arbeiten als Dirigent. Betrachten Sie sich mehr als komponierenden Dirigenten oder als dirigierenden Komponisten? Auf welchem Gebiet liegt Ihr Schwerpunkt?

Leo Eylar: Natürlich arbeite ich viel als Dirigent, jedoch war das Komponieren immer mein innerer Schwerpunkt. So war es immer - und so wird es auch immer bleiben. Das Komponieren liegt mir einfach am meisten am Herzen, und ich empfand es immer als meine eigentliche Inspirationsquelle. Wenn es den Begriff gäbe, würde ich mich wahrscheinlich als „Composer-Conductor“ bezeichnen, jedenfalls eher als „Conductor-Composer“.

Dirigent sein heißt auch Partituren genau studieren. Welche Erkenntnisse aus der Dirigententätigkeit helfen Ihnen unmittelbar beim Komponieren - oder besteht sogar die Gefahr, ins Fahrwasser eines anderen Komponisten zu geraten?

Mit Partiturstudien befasse ich mich ständig und das schon seit vielen Jahren. Ich glaube, dass diese Studien einen immensen Wert für meinen Werdegang als Komponist haben. Seit vielen hundert Jahren lernen Komponisten auf diese Weise ihr Handwerk. Mein eigenes Schreiben wurde durch detaillierte Studien über Orchestrierung und Instrumentation besonders beeinflusst. Für meine Art des Instrumentierens wurde ich bereits als „Kolorist“ bezeichnet, und meinen eigenen Studenten an der Universität versuche ich beizubringen, dass die spezielle Klangfarbe eines Instruments ein wesentlicher Aspekt beim Komponieren ist, ganz besonders bei Kompositionen für Orchester. Ich kümmere mich eigentlich nicht darum, ob ich in irgendwelche Fußstapfen anderer Komponisten trete.

Sie haben u.a. in Wien studiert. Sicherlich haben Sie dort eine Menge Eindrücke gewonnen? Haben Sie dort Erfahrungen gemacht, die Sie in Amerika vielleicht nicht gemacht hätten?

Zu meinen Studienjahren in Wien könnte ich zwei Antworten geben. Die politisch korrekte Antwort wäre, zu sagen, dass mein Studium herrlich war und dass meine Zeit an dieser ehrwürdigen Institution, die Hochschule für Musik genannt wird, einfach der Gipfel meiner musikalischen Laufbahn war. Die ehrliche Antwort aber ist, dass sie eine der größten Enttäuschungen meines Lebens war. Wie viele Amerikaner, glaubte ich auch, dass meine Dirigentenausbildung nur an ihrer Geburtsstätte in Europa vonstatten gehen dürfte. Leider belehrte mich die Realität eines Besseren. Ich empfand die Atmosphäre dort archaisch und überholt, die Einstellung der Menschen oft unvorstellbar arrogant und selbstzufrieden, und auch das durchschnittliche musikalische Niveau schien mir eher schwach. Allerdings genoss ich die Abende in der Staatsoper und die Torten bei Dehmel sehr.

Wo liegen Ihre musikalischen Wurzeln? Welche Komponisten sind Ihre Vorbilder?
Wo würden Sie Ihre Musik stilistisch einordnen?

Meine kompositorischen Wurzeln könnte man kurz so beschreiben: Nach der Aufführung eines meiner Orchesterwerke bescheinigte mir neulich einer meiner Studenten „Deine Musik klingt wie Gershwin–im-Rausch“. Obwohl ich nicht generell von einzelnen Komponisten als Vorbild sprechen würde, liegen mir doch einige Komponisten sehr am Herzen, die meinen Kompositionsstil sehr geprägt haben: George Gershwin (nach meiner Einschätzung der einzig wirklich große amerikanische Komponist) mit seinen flotten Rhythmen und kecken Harmonien, Alban Berg mit seinem ausgeprägten Sinn für dramatische Spannung einerseits und seiner Lebensphilosophie besonderer Sinnlichkeit andererseits, und Gustav Mahler mit seinem manchmal gleichzeitigen Nebeneinanderstellen von höchster Dramatik und banalster Trivialität. Den stärksten Einfluss aller Komponisten übt auf mich Richard Wagner aus, dessen Werk ich fast mein ganzes Leben lang immer und immer wieder studiert habe. Was meinen Stil betrifft, so könnte man meine Kompositionen als „neoromantisch“ beschreiben, was auch immer man mit diesem Wort bezeichnen mag. Das Wichtigste beim Komponieren ist für mich jedoch, einen direkten und unmittelbaren Zugang zum Zuhörer herzustellen.

Ihr kompositorischer Schwerpunkt liegt bisher eindeutig in der Orchestermusik. Hängt dies mit Ihrer Tätigkeit als Dirigent zusammen, oder ist dies einfach Ihr liebstes Genre?

Es stimmt, ich habe wirklich viele Orchesterwerke geschrieben. Das liegt vor allen Dingen daran, dass viele Orchesterwerke als Auftragskompositionen entstanden sind. Außerdem schreibe ich sehr gerne Orchestermusik. Die Ausdrucksmöglichkeiten in einem Orchester sind natürlich immer äußerst reizvoll. Kammermusik zu komponieren ist allerdings mindestens genauso kompliziert und vielleicht sogar noch befriedigender.

Private Sponsoren haben im kulturellen Bereich in den USA eine viel größere Bedeutung als in Deutschland, wo alles mehr von staatlichen Subventionen abhängt. Welche Vor- und Nachteile sehen Sie dabei in den USA im Vergleich zu Deutschland?

Ich sehe keine Vorteile im amerikanischen System mit den privaten Sponsoren. Mich bedrückt in Amerika das fehlende Interesse an klassischer Musik. Für den größten Teil meiner amerikanischen Komponistenkollegen ist die berufliche Situation nicht sehr vielversprechend. Ich möchte deshalb das berühmte Goethe-Zitat auf den Kopf stellen und sagen: „Ihr in der alten Welt, Ihr habt es besser !“

Ihre geplante Komposition heißt „Klee-Pictures“. Haben Ihre Kompositionen schon häufiger mit Malerei zu tun gehabt? Und welche Beziehungen haben Sie zu Paul Klee?
Haben Sie ihn in Ihrer Wiener Zeit kennengelernt? Was haben die Bilder von Paul Klee, dass sie zu musikalischen Kompositionen anregen?

„Klee Pictures“ ist mein zweites Werk, das von Gemälden inspiriert wurde. Ich empfinde die Bilder von Paul Klee als ungeheuer unterhaltend und verwirrend zugleich. Sein Sinn für’s Lineare lässt sich gut in musikalische Symbole übersetzen. Seine subjektive Sicht der Dinge gibt mir die Möglichkeit, Musik zu schreiben, die aufrüttelnd auf mehreren Ebenen wirken kann. Ich lernte die Werke Klees während meiner Zeit in Los Angeles kennen. Es gibt dort einige Museen, die ganze Klee-Sammlungen besitzen. Außerdem war ich ja einige Zeit in der Schweiz, wo es ebenfalls viele Werke von Klee zu sehen gibt.

Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie Sie die Bilder „Kleiner Spaßvogel“, „Walpurgisnacht“ oder „Zwitschermaschine“ in Musik umsetzen?

Spaßvogel ist durch eine moto-perpetuo Sechzehntelbewegung charakterisiert, die sich als Ostinato durch den ganzen Satz zieht. Es würde zu weit gehen, diesen Satz als kleines Klarinettenkonzert zu bezeichnen, aber die Klarinette spielt hier eine bedeutende Rolle. Der Satz ist knifflig und wechselt zwischen furiosen Ausbrüchen und Aufschreien einerseits und motorisch-rhythmischen Abschnitten andererseits. Es ist eine Art „Till Eulenspiegel“- Musik, die einem eine lange Nase zeigt. Walpurgisnacht ist völlig gegensätzlich zu Spaßvogel. Auf den ersten Blick haben beide Sätze keinerlei Gemeinsamkeiten. Meine Inspiration zu beiden Sätzen resultiert aus meiner Sicht zu den Bildern. Die geheimnisvolle Stimmung der Walpurgisnacht wollte ich in der Musik dieses Satzes wieder aufleben lassen. Mein Ziel war es, mit musikalischen Mitteln Spuken, geheimnisvolles Schmeicheln und leise Vorahnungen wach werden zu lassen. Die Harmonik basiert dabei auf Berg´schem Vorbild: schwül-romantisch veränderte Akkorde und ausgeprägte Chromatik in einem eher tonalen Umfeld. Zwitschermaschine ist ein Scherzo im 3/8-Takt mit einigen Abweichungen in 4/8, 5/8 und 7/8-Takten. Der Hörer wird hier sicherlich am schnellsten Bezüge zum Gemälde finden. Natürlich spielen hier Triller und Tremoli eine wichtige Rolle. Der Satz ist quasi ein unaufhaltsames Crescendo an Lebendigkeit und Dichte. Der rote Faden, der sich durch das dreisätzige Werk zieht, ist der Prozess der musikalischen Transformation. Einige motivische Ideen werden verarbeitet und weben sich durch jeden Satz mit dem Ziel, dem ganzen Stück ein charakteristisches und geschlossenes Bild zu geben, die der Hörer subtil als psychologische Zusammenhänge erfährt.

Welchen Reiz hat für Sie die Oktettbesetzung? Ist es für Sie ein kleines Orchester, ein Kammerensemble oder sind das acht Solisten?

Nach meiner Ansicht besteht das Oktett ohne Frage aus acht Solisten. Ich würde Klee Pictures als Mini-Concerto für alle acht Spieler bezeichnen. Die Möglichkeiten der Klangfarben dieser Instrumente haben mich von Anfang an fasziniert. Das Zusammenspiel der Instrumente untereinander ist der wichtigste Leitfaden, der sich durch das ganze Stück zieht. Das Timbre und die Instrumentationsmöglichkeiten waren mir vor meinem inneren Auge immer gegenwärtig.

Zum Schluss eine sehr persönliche Frage: Eines Ihrer beiden Kinder ist schwer erkrankt und Sie sind in Ihrer Rolle als Vater mehr denn je gefordert. Welchen Stellenwert bekommt Musik in einer solchen Lebenssituation?

Bei meinem Sohn Alex wurde im Februar 2002 ein Neuroblastom diagnostiziert, eine sehr seltene Krebsart bei Kindern und Jugendlichen. Sein Fall war fürchterlich schwer, und wir haben zehn Monate intensiver Chemotherapie durchlebt, gefolgt von einer 13-stündigen Operation zur Beseitigung des Tumors und einer sehr riskanten Knochenmarks-Transplantation, die einen einmonatigen Krankenhausaufenthalt erforderte, gefolgt von fünf Wochen mit Bestrahlungen. Ich habe mich von meiner Arbeit an der Universität für ein Jahr beurlauben lassen, um mehr für ihn da sein zu können. Im Moment entwickelt sich alles gut, und wir hoffen auf eine völlige Heilung. Passt Musik und Komponieren in eine solche Zeit? Wenn man als Elternteil mit so einer Tatsache konfrontiert wird, zählt nichts anderes, als für sein Kind dazusein und von ganzem Herzen und aus voller Seele zu helfen. Nichts anderes! Jedoch, wo ich dieses so sage, möchte ich hinzufügen, dass Musik der große Trost im Leben ist. Ich habe dieses Werk unter den schlimmsten Umständen meines ganzen Lebens geschrieben: Stückweise zu Papier gebracht bis drei Uhr morgens am Bett meines Sohnes, geschrieben in Zeiten von Verzweiflung, aber auch von Hoffnung. Wenn man etwas über dieses Stück sagen kann, dann, dass es vom Herzen kommt.

aus: impulse Nr. 5, März 2003

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Echo: Leo Eylar – „Klee Pictures“
Pressestimmen zu den Konzerten

Hamburger Abendblatt:

„...Brandneu war Leo Eylars Komposition Klee Pictures, die er für das ensemble acht geschrieben hatte. Der anwesende Komponist (44) sagte: „Ich schreibe Musik für Musiker. Wenn sie ihnen Spaß macht, springt der Funke auch auf das Publikum über.“ Das temporeiche, lautmalerische Werk bot immer wieder neue Klangerlebnisse für die Hörer...

Landeszeitung Lüneburg:

„...Das zeitgenössische Werk des Amerikaners Leo Eylar wurde von seinem Komponisten selbst erläutert. Musik sollte unmittelbar eingängig sein, sagte der 1958 in Los Angeles geborene Leo Eylar, der Alban Bergs Dramatik und Sinnlichkeit, Bela Bartóks und George Gershwins Rhythmik und Humor und Wagners Harmonik mag. Drei Klee-Reproduktionen waren auf einer Staffelei dem Publikum zugänglich: Twittering-Machine, Walpurgisnacht, Little Jester nannte Eylar dann auch seine Programm-Musik, deren plastische Strukturen dann vom ensemble acht mit atemberaubenden technischen Können und großem musikalischen Einfühlungsvermögen ausgelotet wurden...

Quickborner Tageblatt:

„...Mit den Klee-Pictures, einer Komposition des amerikanischen Komponisten Leo Eylar, stand sogar in Anwesenheit des Komponisten eine kleine Uraufführung auf dem Programm. Die rhythmusbetonte Übersetzung von Malerei in Musik gelang den Interpreten durchaus überzeugend. Plastisch entstanden Paul Klees verspielte „Zwitschermaschine“, seine „Walpurgisnacht“ und sein „Kleiner Spaßvogel“ vor dem inneren Auge der Zuhörer...

aus: impulse Nr. 6, Okt. 2003

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Eine E-Mail aus Amerika

I had a fantastic experience working with ensemble acht! From the moment I first walked into the rehearsal room and met the members, there was a palpable sense of community and friendliness that was infectious. The members were very willing to make a number of changes in the score, and were extremely amenable to some small suggestions. Their professionalism was truly outstanding, and their level of performance astonishing. I have rarely, if ever, been treated to such a fine performance of a work of mine. Their attention to detail was heart-warming for the composer! On a personal note, the members are all truly wonderful human beings, and I feel that I made some new and important life long friends through my experiences in Hamburg. A special thanks to Jürgen and his charming and truly generous wife Ule for making me feel totally at home and for taking such good care of me! I hope to write again in the future for this remarkable group of musicians.

All best,
LEO.

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Einen Komponisten zu Besuch …
von Ule Gaedcke

Abends beim Grillen mit den Musikern lernten meinen Mann und ich den ruhigen, sehr aufmerksamen Mann kennen, der unser Gast sein sollte für die nächsten Tage. Leo Eylar’s Hobby ließ die beiden Segler in musikfremde Welten entgleiten.

Sehr bedauert haben wir an diesem schönen Sommerwochenende kein segelbereites Boot zu haben! Da doch jede Stadt ein völlig anderes Gesicht hat, von der Wasserseite aus. Aber Leo Eylar war am Freitag auch schon mit der Agentin seiner Jugendorchesterreisen, die extra aus London angereist war, in der Stadt verabredet. So frühstückten wir mit Stadtplan, Zettel für Adressen und Plänen für Sightseeingrouten!

Die Uraufführung im Museum für Kunst und Gewerbe war sehr schön, auch wenn nur wenige Zuhörer diese genossen haben. Traditionell verhungern Musiker nach einem Konzert, die Anspannung weicht nur langsam der Gemütlichkeit. Leo Eylar erzählte von seinem letzten Jahr, von der schweren Erkrankung seines Sohnes, die viele Ansichten und Werte über Dinge des Lebens so verändert hat. Frühstücken auf der Terrasse, einen entspannten Elbsparziergang, Scholle an Kartoffelsalat mit frischgezapftem Bier ließen uns die brütende Innenstadt vergessen und ein wenig Urlaubsgefühle aufkommen. Aber irgendwie hat ein Musiker doch zwei unabhängig von einander arbeitende Gehirne – kaum zu hause, verlangte Leo Notenpapier, setzte sich an den Küchentisch und veränderte eine Passage in seinem Stück!

Sonntag fuhren wir nach Quickborn zum Sommerkonzert der Freunde der Kammermusik Quickborn e.V. Leo Eylar war sehr viel mutiger und sprach in seiner Vorrede schon ein wenig Deutsch. Mein Mann und ich genossen das Konzert ein zweites Mal und haben sicher auch durch das nähere Kennen des Komponisten noch mehr Zugang gefunden.

aus: impulse Nr. 6, Okt. 2003

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Echo: Klee Pictures

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